Zeichnung von zwei Äckern. Der hintere ist mit 2000 m2 der Teil, der in der EU angebaut wird und auf dem vorderen werden exemplarisch die in die EU importierten Produkte auf 1000 m2 angebaut.

Wieso kann die reiche EU sich nicht selbst ernähren?

Landnahme

In der Europäischen Union kommt auf eine Person mehr Ackerland als im globalen Durchschnitt: rund 2500 m². In Indien sind es 1200m², in China 880 m² und in der Schweiz sogar nur rund 500 m². Dagegen kommen wir in den USA auf 4760 m² und in Argentinien sogar fast auf einen Hektar pro Person. [33] Weizen, Gerste, Mais, andere Getreide und Ölsaaten sind die wichtigsten Ackerfrüchte Europas. Das meiste dient als Tierfutter, immer mehr auch der Energie- und Treibstoffproduktion.

Vergleichen wir die Ackerfläche, die in die EU (etwa als Soja) eingeführt wird, mit der, die wir (etwa als Weizen) exportieren, ergibt sich ein Außenhandelsdefizit von etwa 21 Millionen Hektar. Wir importieren also zusätzlich rund 500 m² Ackerfläche pro Person aus anderen Ländern der Erde und konsumieren im Durchschnitt 3000 m² pro Person34. Dabei hat Europa beste Böden und Klimabedingungen und zudem optimale technische und finanzielle Voraussetzungen. Warum kann die reiche EU sich dennoch nicht selbst ernähren? Weil wir es uns leisten können und Agrarprodukte auf dem Weltmarkt allzu billig sind? Ein großer Teil unserer Ackerflächen-Importe ist nicht für unsere Nahrung bestimmt.

[33] FAOSTAT, 2021, "land": https://www.fao.org/faostat/en/#data/RL und "population": https://www.fao.org/faostat/en/#data/OA
Links ist in einem Tortendiagramm gezeigt, was in der EU auf dem Acker wächst. Rechts ein Balkendiagramm mit Im- und Exporten der EU anhand von gewählten Beispielen.
Zeichnung von zwei Äckern. Der hintere ist mit 2000 m2 der Teil, der in der EU angebaut wird und auf dem vorderen werden exemplarisch die in die EU importierten Produkte auf 1000 m2 angebaut.